| Projekt | Belliphonie |
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| Teilprojekt | Die Laute des Krieges |
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| Belegnummer | 1273 |
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| Nachweis | Jan van Heelu: Rymkronyk van Jan van Heelu betreffende den slag van Woeringen, van het jaer 1288. Hg. v. Jan Frans Willems. Brüssel 1836. |
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| Nachweisstelle | V. 4268-4304 |
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| Text | Doen woude die bisscop gode eeren / Vore, met sinen goeden werken, / Ende voer te Bruenwilre ter kerken: / Daer sanc hi den heeren messe, / Ende na predecte hi ene lesse / Van goeden troeste, ende van rade. /Aldus begonste hi sijn predecade: / „Hoort, ghi heeren overal, / Ons es heden groot geval, / Hier op desen dach bedaget; / Want dat wi lange hebben geiaget / Dat heeft ons God nu toe gewijst; / Den walvisch, die ic hebbe geprijst, / Dat es die hertoge van Brabant, / Die ons es comen in die hant, / Met menegen hoogen man, / Die ons ontvlien niet en can, / Wine moeten hebben sinen scat; / Want si sijn nu in dat ghewat / Soe verre, dat si niet en mogen keeren. / Daerbi radic, dat ghi heeren / Haer goet, ende haer groote peert, / Dat ghi lange hebt begheert, / Want en wille niet anders winnen / Dan ic den hertoge hebbe ghevaen. / Die Limborcheren antwerden saen: / „Die hertoge moet emmer sterven! / Want hi / woude ons geslechte onterven. / Al mochte hi al Brabant geven, / Hine mochte den dach niet verleven: / Van ghevancnesse swiget al stille! / Die bisscop sprac: „Doet uwen wille, / Ghi heeren, als ghi comt ten stride; / Ende bereit u, ende sijt blide; / Want die hertoge ende die sine / Die sijn onse, al sonder pine [….] |
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| Übersetzung | Da wollte der Bischof vorher Gott durch seine guten Werke ehren und begab sich nach Brauweiler in die Kirche: Da sang er den Rittern die Messe und danach predigte er über guten Trost und über Rat. Folgendermaßen begann er seine Predigt: „Hört, Ihr Herren überall, uns ist großes Glück am heutigen Tag zuteil geworden; denn der Walfisch, den ich erbeutet habe, das ist der Herzog von Brabant, der in unsere Hände gefallen ist, mit manchem hohen Mann, der uns nicht entfliehen kann, ohne daß wir seinen Schatz haben müssten; denn sie sind nun soweit im Watt, daß sie nicht umkehren können. Darum rate ich, daß Ihr Herren ihr Gut und ihre starken Pferde, die ihr schon lange begehrtet, brüderlich unter Euch aufteilt: denn ich möchte nichts erhalten, als daß ich den Herzog gefangen habe. Die Limburger antworteten sofort: „Der Herzog muß unbedingt sterben! Denn er wollte unser Geschlecht enterben. Und würde er ganz Brabant hingeben, er würde den Tag nicht überleben, von Gefängnis ganz zu schweigen! Der Bischof sprach: „Lasset Euren Willen geschehen, Ihr Herren, wenn Ihr in den Kampf zieht, bereitet Euch vor und seid frohgemut; denn der Herzog und die Seinen sind unser, ohne Mühen […] |
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| Nachweis der Übersetzung | Jan van Heelu: Die Schlacht von Worringen, in: Der Name der Freiheit 1288-1988. Aspekte Kölner Geschichte von Worringen bis heute. Hg. v. Werner Schäfke. Köln 1988. |
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| Nachweisstelle der Übersetzung | S. 124 |
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| Narrativer Kontext | Versammlung der Gegner des Herzogs von Brabant kurz vor der Schlacht von Worringen: der Kölner Erzischof hält Messe und predigt gegen den Herzog – Schlacht von Worringen (1288) |
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| Kriegerische Handlung | Predigt/Messe im Vorfeld der Schlacht |
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| Laut | Stimme |
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| Instrument | – |
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| Waffe | – |
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| Lautkategorie | |
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| Sprache | Mittelniederdeutsch |
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| Entstehungszeit | 1291-1294 |
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| Berichtszeit | 1288 |
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